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Glossar
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CED

graue Energie (Cumulative Energy Demand), gemessen in MJ-Äquivalenten (MJ-Eq)

Gemäss Wikipedia wird als graue Energie oder kumulierter Energieaufwand die Energiemenge bezeichnet, die für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Produktes benötigt wird. Dabei werden auch alle Vorprodukte bis zur Rohstoffgewinnung berücksichtigt und der Energieeinsatz aller angewandten Produktionsprozesse wird addiert. Wenn zur Herstellung Maschinen oder Infrastruktureinrichtungen notwendig sind, wird üblicherweise auch der Energiebedarf für deren Herstellung und Instandhaltung anteilig in die „graue Energie“ des Endprodukts einbezogen. Das „Produkt“ kann auch eine Dienstleistung sein. Graue Energie ist somit der indirekte Energiebedarf durch Kauf eines Konsumgutes, im Gegensatz zum direkten Energiebedarf bei dessen Benutzung.

GWP

Treibhauseffekt (Global Warming Potential), gemessen in kg CO2-Äquivalenten (kg CO2-Eq)

Der Treibhauseffekt steht für die übermässige Erwärmung der Erdatmosphäre. Wasserdampf und „Treibhausgase“ wie z.B. Kohlendioxid oder Methan lassen das sichtbare Licht der Sonne zwar durch, die von der Erde anschliessend emittierte Wärmestrahlung wird jedoch weitgehend absorbiert (und heizt damit die Erdatmosphäre auf).

ReCiPe

Primäre Zielsetzung der Methode ReCiPe ist die Umwandlung der langen Liste der kumulierten Stoff- und Energieflüsse (des Lebenszyklusinventars) in eine beschränkte Anzahl von Indikatorgrössen. Diese Indikatorgrössen spiegeln die relative Schwere des Einflusses in verschiedenen Umweltbelastungen wider. Innerhalb von ReCiPe werden solche Indikatoren auf zwei Ebenen definiert:
  • Achtzehn sogenannte „Midpoint“-Indikatoren
  • Drei sogenannte „Endpoint“-Indikatoren
In ReCiPe wird für jeden dieser Indikatoren ein sogenannter Umweltmechanismus als Basis für die Modellierung benutzt. Unter einem Umweltmechanismus wird dabei eine Reihe von Effekten verstanden, welche zusammen zu einem gewissen Mass/Menge an Belastung, beispielsweise auf die menschliche Gesundheit oder des Ökosystems, führen. Im Bereich des Klimawandels ist bekannt, dass gewisse Substanzen zu einer Zunahme der Unterbindung der Rückstrahlung von Wärme von der Erde in das Weltall, dem sogenannten „radiative forcing“ beitragen. Als Folge davon wird auf der Erde mehr Energie festgehalten und die durchschnittliche Temperatur steigt, was dann wiederum zu Veränderungen bei den Lebensbereichen von Lebewesen führt bis hin zum Aussterben gewisser Arten.
Aus diesem Beispiel wird klar, dass je länger ein solcher Umweltmechanismus ist, desto grösser ist die Unsicherheit über seine wirklichen Auswirkungen. Während das Zurückhalten der Wärmestrahlung über einen physikalischen Parameter im Labor relativ einfach gemessen werden kann, so ist bereits der daraus resultierende Temperaturanstieg nicht mehr so einfach zu bestimmen, gibt es doch eine Vielzahl von weiteren positiven und negativen Einflussfaktoren hierzu. Das Wissen/Verständnis über die zu erwartenden Wechsel in den Lebensräumen ist weit davon entfernt, komplett zu sein usw.
Eine logische Folge aus der Nutzung nur des ersten Schrittes ist die relativ geringe Unsicherheit, welche in diesem steckt. In ReCiPe werden achtzehn solcher sogenannter Midpoint-Indikatoren berechnet, zusätzlich werden aber auch drei, mit einer deutlich höheren Unsicherheit verbundene, sogenannte Endpoint-Indikatoren berechnet. Motivation für die Berechnung dieser Letzteren ist die Tatsache, dass eine so grosse Anzahl von Midpoint-Indikatoren doch eher schwierig zu interpretieren ist, teilweise wegen dieser hohen Zahl, teilweise aber auch aufgrund ihrer eher abstrakten Bedeutung. Wie soll man beispielsweise die oben erwähnte zunehmende Zurückhaltung der Wärmestrahlung mit grundsätzlichen Sättigungswerten als Indikator für die Versauerung vergleichen? Die Indikatoren auf dem Endpoint-Niveau sind für eine einfachere Interpretation gedacht, da es davon nur gerade drei gibt und diese erst noch eine einfachere, verständliche Bedeutung aufweisen. Die Idee hinter der Methode ReCiPe ist es, dass der Nutzer selber wählen kann, auf welcher Ebene er die Resultate sehen möchte:
  • 18 robuste Midpoint-Indikatoren; relativ robust, aber nicht einfach zu interpretieren;
  • 3 einfach zu verstehende, mit höherer Unsicherheit verbundene Endpoint-Indikatoren:
    • Schaden an der menschlichen Gesundheit (Human health)
    • Schaden am Ökosystem (Ecosystem quality)
    • Schaden bei der Rohstoffverfügbarkeit (Resources)
Der Nutzer kann bei dieser Bewertungsmethode somit wählen zwischen Unsicherheit in den Indikatoren und Unsicherheit bezüglich der korrekten Interpretation von Indikatoren.

UBP

Umweltbelastungspunkte nach der Methode der ökologischen Knappheit, in Punkten

Die Methode der ökologischen Knappheit wurde 1990 ursprünglich auf privater Initiative entwickelt und ist seither zweimal (1997, 2006) aktualisiert worden. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) anerkennt diese Methode als eine zentrale Bewertungsmethode für Ökobilanzen in der Schweiz und hat die methodische Weiterentwicklung bei diesen beiden Aktualisierungen mit Daten über den jeweils aktuellen Umweltzustand und mit den geltenden rechtlich verankerten Umweltzielsetzungen massgebend gefördert. Für die Auswahl der Substanzen ist dabei die ökologische & politische Relevanz massgebend. Bei dieser Methode erfolgt die Wirkungsabschätzung nach dem «Distance-to-target»-Prinzip. Zentrale Grösse der Methode sind die Ökofaktoren, welche die Umweltbelastung einer Schadstoffemission respektive Ressourcenentnahme pro Mengeneinheit angeben. Der Ökofaktor eines Stoffes leitet sich aus der Umweltgesetzgebung oder entsprechenden politischen Zielen ab. Je mehr die aktuellen Emissionen respektive der Verbrauch an Ressourcen das gesetzte Umweltschutzziel überschreiten, desto grösser wird der Ökofaktor, ausgedrückt in Umweltbelastungspunkten (UBP).

Ökobilanz

Die Ökobilanz ist eine Methode zur Abschätzung der Umweltwirkungen von einem Produkt, einer Dienstleistung, einem Prozess, einer Technologie, einem Betrieb usw.
Innerhalb der allgemeinen Vorgehensweise der Methode der Ökobilanz können die folgenden Schritte identifiziert werden:
  • Zusammenstellung einer Sachbilanz von relevanten Input- und Outputflüssen eines Produktsystems,
  • Beurteilung der mit diesen Inputs und Outputs verbundenen potenziellen Umweltwirkungen;
  • Auswertung der Ergebnisse der Sachbilanz und der Wirkungsabschätzung hinsichtlich der Zielsetzung der Studie.
Gemäss der „International Organisation for Standardization“ (ISO) können innerhalb einer Ökobilanzstudie die folgenden vier Phasen unterschieden werden: